Der Vampyr ... Der Flotte Totte

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1. Ich bin mit mir im Grunde ja eigentlich zufrieden
Ich leb' gern hier und will nicht unbedingt ein Haus im Süden
Ich habe keinen Dispo, mein Konto steht im Plus
Auch gibt's kaum blöde Sachen, die ich täglich tun muß

Daß mir mein Bart nicht wachsen will, macht mich auch nicht mehr fertig
Ohne Rasur rasiert aussehn, ist viel besser als bärtig
Das ich so klein bin, ist auch ok, jetzt dazu noch'ne Ode
Zwerge werfen ist zum Glück schon lange aus der Mode

Ich bin also der Totte und find' das auch okay
Jedenfalls gleich nach meinem Frühstückskaffee
Danach fühl' ich mich wohl, danach geht der Tag auch los
Soweit, so gut, doch vorher, da wünsche ich mir bloß:

Da wünsch' ich mir,
ich wär' Vampyr
ein Leben als Blutsauger wär' so schön

das wünscht' ich mir
denn als Vampyr
bräucht' ich niemals mein Spiegelbild zu seh'n

2. Mein Spiegelbild ist grausam, es ist total gemein
Mein Spiegelbild ist echt voll das Kameradenschwein
Morgens in der Frühe, gleich, sobald ich aufwach'
Nehm' ich mir fest vor, daß ich die Augen nicht erst aufmach'

Ich mach's dann aber trotzdem, weil mensch nun mal so ist
Und wanke zur Toilette, weil's sich dort am besten pißt
Das Waschbecken gleich nebenan ist hilfreich zur Hygiene
Da wasch ich mir die Pfoten, doch dann, während ich gähne...

Seh' ich in den schwarzen Schlund, da seh' ich fiese Sachen
Stalaktitenähnlich hängt der Seiber da am Rachen
Gelbgeflektes Zungenfleisch, genauso gelbe Zähne
So grinst mir mein Spiegelbild entgegen voller Häme

Dicke, dunkle Ringe unter blöd verdrehten Augen
Pockenpickelbacken, die zum Schmirgelpapier taugen
Sekrete allerorten, die zu bröckeln nun beginnen
Und dann unaufhaltsam in meinen Pyjama rinnen

Apropos Sekret: meine Kartoffelnase tropft
Und hören kann ich auch nichts, weil zuviel Schmalz die Ohren verstopft
Mir wird dann stets übel wegen dieser vielen Krusten
Wütend fang' ich an gegen mein Spiegelbild zu husten

Die Haare, ach die Haare, oh, die Haare, ei, die Haare
Sind, um's kurz zu sagen, auch nicht g'rad' das Wahre
So könnt' ich mein Spiegelbild noch stundenlang beschreiben
Doch weil das ja auch ich bin, laß ich das lieber bleiben

Doch dann wünsch' ich mir
Ich wär Vampyr
Ein Leben als Blutsauger wär' so schön

Das wünsch' ich mir,
denn als Vampyr
bräucht' ich niemals mein Spiegelbild zu seh'n

3. Da muß man mal ehrlich sein, ein Leben als Vampyr
Wär' immer noch schöner als das Spiegelbild von mir
Egal was man auch anstellt, das Aussehen bleibt das Gleiche
Denn das ist halt die Regel für jede lebende Leiche

Die ganze Nacht wird Blut gesoffen und sich amüsiert
Und kein Spiegel der einen tags drauf vorwurfsvoll anstiert
Bei Lust nach Süßem kann man Diabetiker probier'n
Ohne Angst vor Kalorien, weil Vampyre nie dicker wer'n

Und man kann sogar fliegen und trägt ein schönes Cape
Und wegen Vamp-Charisma kriegt man auch ein jedes Babe
Und hat man sich mal über, das macht ja gar nichts aus
Verwandelt man sich in ‚nen Wolf oder zur Fledermaus

Da muß man schon sagen, allein wegen der Optik
Wär' ein Leben als Vampyr der absolute Topchique
Und hat man dann trotzdem einmal all' diese Wonnen satt
Läßt man sich einfach pfählen oder nimmt ein Sonnenbad

Drum wünsch' ich mir
Ich wär Vampyr
Ein Leben als Blutsauger wär' so schön

Das wünsch' ich mir,
denn als Vampyr
bräucht' ich niemals mein Spiegelbild zu seh'n

Ja ich wünscht mir,
ich wär Vampyr,
ganz gleich ob Dracula oder Graf Zahl

Toll ging es mir,
wär' ich Vampyr
und Buffy und Van Helsing könn' mich mal!

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Zuletzt aktualisiert: 22. Nov, 10:49

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