Stille Flut ... Michael Günther

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Ich hier zuhaus, und du in einem fremden Land.
Ich krieg es hin, doch mit der Zeit fühl ich mich krank.
Ich höre wie mein Herz die Viertel schlägt,
Von unserm Lied, ich hab es lauter gedreht.

Ich habe Angst ich wache nicht mehr auf,
Und du kommst heim, und ich bin nicht zuhaus.
Ich werd alleine in die Wälder gehn,
Und nach dir suchen, du bist eine von den Feen.

Ich liege nackt auf einer Wiese,
Ich bin der Wolf und du der Mond.
Du bist das Reh auf das ich schieße,
Ich hab dich nie geschont.

Ich hier zuhaus, und du in einer andern Welt.
Ich hab den Baum in unserm Garten gefällt.
Das Herz in der Rinde war zuviel für mich.
Ich sehe überall nur dein Gesicht.

Deinen Anruf hab ich zehnmal abgehört,
Ich hab die Betten nicht gewaschen, mich an deinem Duft betört.
Ich hab die alten Fotos neu geordnet, um dich anzusehen,
Ich hab seit Tagen nichts gegessen, und die Zeit scheint stillzustehen .

Ich bin das Schiff, und du der Leuchtturm,
Ich bin verlor´n wenn du nicht brennst.
Wenn du nicht bist, werde ich scheitern.
Ich bin nicht wenn du mich nicht kennst.

Auf deinen Rücken will ich malen.
An deiner Brust sing ich ein Lied.
In deinen Schoß möchte ich fallen,
Wenn alles vor der Sintflut flieht.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Nov, 10:49

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